Winterwonderland Kanada

Nachdem Franziska das Urlaubsziel ihrer letzten Sommerferien bestimmten durfte, sollte das natürlich auch für Sebastian und Marie gelten. Die Zwillinge waren sich jedoch einig: Ein außergewöhnlicher Sommerurlaub muss nicht unbedingt sein. Eigentlich ist unser großer Wunsch, mal ein NHL-Spiel zu sehen. Diesen Wunsch konnten wir natürlich nicht in den letzten Sommerferien erfüllen und so wurden es die letzten Weihnachtsferien.

Im Nachhinein hatten wir sehr viel Glück, diese Reise wie geplant zu erleben, da drei Monate später die Corona-Pandemie über den Globus hinwegfegte und erstmal Schluss war mit dem freien Reisen.

Mit KLM ging es am ersten Ferientag von Amsterdam nach Calgary. Ich erlebe zum ersten Mal, wie es ist, wenn eine Maschine durchstarten muss. Wegen dichten Nebels war eine Landung nicht möglich, auch beim zweiten Versuch nicht. Wäre auch der dritte Versuch gescheitert, hätte der Sprit knapp werden können. Deshalb entschied der Pilot, nach Edmonton zu fliegen. Nach einem Tank- und Technikstop ging es zurück nach Calgary, wo wir mit ordentlich Verspätung landeten.

Froh endlich im Hotel zu sein, fielen wir an diesem Abend nach einem schnellen Burger, der ziemlich schlecht war, nur so ins Bett.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich über den Icefields Parkway nach Jasper fahren. Dieser Highway zählt zu den reizvollsten Straßen der Welt und wir waren knapp davor, uns zu überzeugen, ob das wirklich so ist, aber es hatte in der Nacht kräftig geschneit. War zu erwarten im Winter in Kanada. Die Einfahrt zum Icefields Parkway war jedoch gesperrt. Man hätte zwar theoretisch passieren dürfen, aber der Ranger riet uns dringend ab. Wenn wir liegen bleiben würden, könnte es Stunden dauern, bis Hilfe käme. Wir müssten auf jeden Fall Decken, Essen und warme Getränke mitnehmen. Reizvollste Straße Hin oder Her: Das war sie uns nicht wert.

Wir müssen also kurzfristig umplanen und fahren zum Lake Louise. Dort wollen wir Schlittschuhe ausleihen, was hier offenbar nur mit Schläger und Puck geht. Ratz Fatz werden kleine Felder vom Schnee befreit und der Puck kann übers Eis sausen.

Am nächsten Tag wagen wir mit Tubes eine Rutschpartie im Skigebiet Lake Louise.

Kleiner Schneehaufen vor unserer Unterkunft in Lake Louise

Von Lake Louise fahren wir nach Golden. Für die gewünschte Motorschlittenfahrt ist der Wechsel in den Bundesstaat British Columbia notwendig, damit die 17-jährigen Zwillinge selbst fahren dürfen.

Wir verbringen einen großartigen Tag in einer tollen Landschaft und werden zudem kulinarisch mit einem mehrgängigen Barbecue verwöhnt.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Revelstoke zum Skifahren im „Champagne Powder“. Das Skiresort ist im Vergleich zu Aspen, Vail oder Whistler weniger bekannt, soll jedoch ein Geheimtipp sein. Hier würden auch die Kanadier Skifahren und es soll weniger überlaufen sein, als die Skigebiete in Banff oder Lake Louise, die von Calgary schnell zu erreichen sind.

Uns hat das Skigebiet absolut überzeugt, der Schnee dort lässt sich nicht mit dem in Europa vergleichen, weil er aufgrund kleinerer Schneekristalle trockener ist. Pulverschnee hat dort seinen Namen wirklich verdient. Der Schnee ist federleicht.

An Silvester fahren wir dann gefühlt durch halb Kanada, um das gewünschte NHL-Spiel zu sehen. Es geht nach Edmonton. Edmonton, weil dort Leon Draisaitl spiel, ne kölsche Jung, einer der wenigen Deutsche, die es in die NHL geschafft haben.

Der Jahreswechsel in Kanada war eher enttäuschend. Feuerwerk gab es keins und die noch nicht 21-jährigen Kids durften in keine Bar. Also gab es eine Roomparty im Hotel mit Bier und Wein aus der Minibar.

Von Edmonton fahren wir nach Banff. Dort besuchen wir den Johnston Canyon. Die Wanderung führt entlang eines Flusses zu einem gefrorenen Wasserfall, der im Winter wie eine monströse Skulptur aus Eis und Fels aussieht.

In Calgary besuchen wir ein zweites Eishockeyspiel, bevor es wieder nach Hause geht.

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