Heute waren es rund 36 Kilometer und 1.394 Höhenmeter, aber nicht zu Fuß, sondern mit dem Rad. Außerdem gab es Unterstützung durch einen Akku. Ansonsten hätte ich die Berge auch nicht geschafft. Bisher habe ich Mountainbiking noch nie probiert, weil ich wirklich keine Lust hatte, Berge hoch zu strampeln. Mit der E-Bike-Variante wollte ich es allerdings mal probieren und ich bin auf den Geschmack gekommen. Wahrscheinlich wird es nicht bei dieser einen Tour bleiben.
Wir haben uns einen Guide genommen und haben das Fahren mit Weingenuss kombiniert. Sprich: Die Ziele waren kleine Bio-Weingüter hoch oben in den Bergen von Südtirol.
Wir sind kleine Asphalt-Straßen gefahren, aber auch Wiesen- und Waldwege beziehungsweise ungemähte Wiese. Die ungemähte Wiese war für mich die größte Herausforderung und im ersten Steilstück bin ich auch kurz abgestiegen – ein Fehler wie sich später herausstellte. Obwohl ich mit dem Auto perfekt im Berg anfahren kann, gelingt es mir mit dem Rad erst nach dem ungefähr 10. Versuch. Deshalb steige ich auch den Rest der Tour im Berg nicht mehr ab.
Nachdem ich mich mit dem Rad vertraut gemacht habe, klappt es aber richtig gut. Ich stelle wie ein Profi den Sattel beim bergabfahren herunter und traue mich auch, die Bremsen ein bisschen loszulassen.
Auf beiden Weingütern werden wir herzlich empfangen. Es gibt eine kleine Brotzeit und leckeren Wein. Beide Winzer arbeiten nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ und das schmeckt man auch. Obwohl wir ja eigentlich Rotweintrinker sind, überzeugt auch der eine oder andere Weißwein. Unsere Favoriten bleiben jedoch zwei Rotweine: ein Zweigelt und ein Cuvee aus Zweigelt und Blauburgunder.
Man hat beiden Winzern angemerkt, dass ihr Beruf auch Berufung ist. Es machte Spaß zuzuhören, wie mit Freude und Kreativität die Weine weiterentwickelt werden und wie das eine oder andere Problem gemeistert wird.
Der Weinbauer vom Radoar-Weingut fängt dieses Jahr sogar mit einem ganz neuen Projekt an. Er hat Gerste angebaut und gerade geerntet, um eigenen Whiskey zu machen. Damit er noch was verkaufen kann, wenn er in Rente ist. Ein tolle Idee finde ich.
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