Mit dem Rad von München nach Venedig: 3. Etappe Jenbach – Mühlbach

Eigentlich wollten wir in diesem Sommer nach Schottland fahren, aber wegen Corona haben wir die Reise ins Land der Whiskys verschoben und befinden uns jetzt auf dem Weg nach Venedig. Umso erfreulicher, dass es in Jenbach direkt neben unserem Hotel quasi eine schottische Enklave gibt: das Angel Share – ein Restaurant mit Whisky-Museum. Für die Nicht-Whisky-Liebhaber: Angel Share bedeutet frei übersetzt „ein Schluck für die Engel“, gemeint ist damit der Anteil am Whisky, welcher während der Lagerung in Eichenholzfässern verdunstet und so für die spätere Abfüllung verloren geht.

Das Angel Share in Jenbach ist wirklich sehenswert, in Vitrinen stehen tausende von Whiskyflaschen, der Wert liegt sicherlich im sechsstelligen Bereich. Allein wegen des Ambientes lohnt hier ein Besuch und wegen des Essens erst recht. Wir bestellen einen Gillteller mit butterzarten Rippchen und schmackhaftem Pulled Pork und Beef. Dazu ein Bierchen und als Absacker muss natürlich ein Whisky her. Wir folgen dem Hinweis auf der Karte, der da lautet: Nicht verzagen Stefan fragen und bekommen vom Chef persönlich einen Whisky nach unseren Wünschen serviert.

Die Vernunft sagt uns, dass wir es besser bei einem Whisky belassen, denn heute stehen immerhin rund 100 Kilometer Radstrecke auf dem Plan.

Rund 50 Kilometer führen uns auf einem schönen (diesmal asphaltierten) Radweg am Inn vorbei bis nach Innsbruck, der Hauptstadt Tirols. Hier lassen wir die Räder erst einmal stehen, um ein bisschen durch die Altstadt zu bummeln. Zusammen mit vielen anderen Touristen bestaunen wir das Goldene Dachl, das Wahrzeichen der Stadt – ein Prunkerker bestehend aus 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln.

Sein Erbauer Kaiser Maximilian genoss hier von oben einst den Ausblick, uns reicht der Blick von unten nach oben, zumal wir nur ein paar Meter entfernt in einer kleinen Gasse ein Strudel Café entdecken. Die Aussicht auf einen leckeren Apfelstrudel finden wir mindestens so attraktiv wie den auf das Goldene Dachl. Christian wählt einen Topfenstrudel, ich gönne mir eine Dreier Auswahl von Apfel, Himbeer Schoko und Mohn Pflaume…alles lecker, ich könnte keinen Favoriten bestimmen.

Gestärkt geht es dann erst einmal zum Bahnhof, denn in unseren Reiseunterlagen lag eine Fahrkarte von Innsbruck zum Brenner. Wir folgen der Empfehlung, diese Strecke (ca 30 Minuten) mit der Bahn zurückzulegen.

Vom Bahnhof Brenner sind es bis zu unserem Tagesziel weitere 50 Kilometer, die bequemsten und auch die schönsten bisher. Auf einer alten Bahntrasse geht es stetig bergab bis zur Fuggerstadt Sterzing, die im letzten Jahr das Ziel unserer Alpenüberquerung gewesen ist. Hier gönnen wir uns ein Eis, bevor es weiter über Franzenfeste nach Mühlbach geht.

Die Strecke führt diesmal durch malerische Bergdörfer, sodass wir mehr denn je den Eindruck haben: Der Weg ist das Ziel und obwohl wir durch Dörfer fahren, radeln wir meist autofrei. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein runden diesen äußerst gelungenen Radeltag ab.

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