Ben Nevis

Als wir morgens aus dem Fenster schauen, denken wir, dass wir einen der 35 Tage erwischt haben, an dem der Ben Nevis nicht in den Wolken liegt. Am Besucherzentrum sieht es ebenfalls gut aus. Wir sehen einen Berg majestätisch aufragen und sind uns sicher, dass wir bis zur Spitze gucken können.

Das Besucherzentrum ist gut besucht, aber zum Glück sind es keine Massen, die sich auf den Weg nach oben machen. Wir haben Bilder im Internet gesehen, auf denen der Trail wie die Hohe Straße in Köln zu besten Vor-Corona-Zeiten aussieht. Mit solchen Menschenmengen muss man offenbar aber nur im Sommer rechnen.

Wir machen uns also auf den Weg und sind überrascht, wie gut ausgebaut die Route ist. Bequem gehbare Steinstufen führen stetig nach oben und lassen uns schnell die ersten paar hundert Höhenmeter schaffen. Das „Half Way Loch“, ein See auf halber Strecke, ist schnell erreicht und ich frage mich, warum 50 % der Wanderer auf das Gipfelerlebnis verzichten. Das Wetter ist weiter gut, wir genießen einen herrlichen Ausblick.

Aber dann zieht Wind auf. Dann Regen. Und dann Nebel. Gefühlt wird das Wetter mit jedem Höhenmeter schlechter und der Weg ein bisschen anstrengender.

Irgendwann realisieren wir, dass der Berg uns mit dem guten Wetter etwas vorgegaukelt hat. Der Gipfel liegt nämlich sehr wohl in den Wolken. Hier gibt es nicht die bekannten Steinhaufen, sondern Steinberge, die einem dem Weg weisen. Neben der äußerst schlechten Sicht müssen wir noch einen Anstieg im Schnee und ein Schneefeld meistern, bevor wir den Gipfel erreichen. Mit einer tollen Aussicht werden wir leider nicht belohnt, aber es gibt trotzdem ein Gipfelfoto, auf dem man meinen könnte, wir wären im Winterurlaub.

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