Nach der anstrengenden Wanderung gestern, wollten wir es heute bei einem halbtägigen Kajakausflug auf dem Caledonian Canal und Loch Oik ruhig angehen lassen. Keine Strömung, sondern ruhige Gewässer, um die atemberaubende Landschaft vom Wasser aus zu genießen. Es sollte jedoch anders kommen.
Als wir gegen eins beim Treffpunkt ankommen, bekommen wir erklärt, dass es zu windig für einen Kajak-Ausflug sei. Alternativ könnten wir jedoch Wildwasser-Kajak oder Canyoning machen. Beim Canyoning bin ich raus, denn von Felsen springen ist definitiv nicht so meins. Also Wildwasser-Kajak. Das haben wir letztes Jahr schon mal im Allgäu unternommen. Videos über Wildwasser-Kajak in Schottland, die ich mir noch zu Hause angeschaut hatte, sahen für mich aber nach viel viel mehr Wildwasser aus. Obwohl wir also in Bayern viel Spaß hatten beim Wildwasser-Kajak, hatte ich schon im Vorfeld beschlossen, hier einfach nur ein bisschen über einen der zahlreichen Seen zu paddeln.
Ich bin also sehr skeptisch und frage, ob die Tour für Anfänger geeignet sei und bekomme dies bestätigt. Also gut, dann soll es halt so sein.

Die Landschaft ist wie immer hier traumhaft schön, aber der Fluss ist für uns eine echte Herausforderung. Wie schon erwartet, ist das hier kein Vergleich zu Bayern. Die Stromschnellen zu meistern, einen Weg um die Felsen zu finden, überhaupt das Kajak vor- und nicht rückwärts zu fahren, erfordert hohe Konzentration und auch einiges an Armmuckis.


Ungefähr auf halber Strecke wagen wir ein kleines Bad, was bei vier bis fünf Grad Wassertemperatur selbst im Neoprenanzug äußerst erfrischend ist.
Im Anschluss an die Badestelle kommt ein Wasserfall, aber wir trauen uns beide nicht, diesen zu fahren. Deshalb gehen wir ein Stück zu Fuß und überlassen es dem Guide, unsere Boote heil durch den Wasserfall zu bringen.
Langsam bekomme ich dann aber ein Gefühl für mein Boot, merke, dass ich die größte Kontrolle habe, wenn ich auch in der schnellsten Strömung kräftig paddle und es hätte für mich jetzt noch den einen oder anderen Kilometer so weiter gehen können. Leider erreichen wir dann aber schon die Ausstiegsstelle, wo Christian in der letzten Stromschnelle noch ein unfreiwilliges Bad nimmt.



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