Der vorletzte Stopp unserer dreiwöchigen Schottlandreise ist die Isle of Skye. Nachdem wir gestern im Dunkeln hier angekommen sind, werden wir heute Morgen mit einem herrlichen Blick aus dem Fenster begrüßt. Da schmeckt das Frühstück einfach hervorragend.
Danach wollen wir natürlich die Gegend erkunden und machen uns auf den Weg zum Old Man of Storr. Das ist eine 55 Meter hohe, alte schottische Felsformation, die der Legende nach die Grabstätte eines Riesen ist, dessen Daumen in Form eines Felsen hinausragt. Es könnte aber auch die Form sein, die dem Felsen den Namen gab, denn mit ein bisschen Fantasie kann man sich tatsächlich das Profil eines alten Mannes vorstellen.
Das Wetter ist heute wieder schottisch, aber oben angekommen ist es trocken, sodass wir ein paar schöne Fotos machen können.
Nach einer privaten Tea Time in unserem Appartement machen wir uns noch einmal auf den Weg zu den nahe gelegenen Fairy Pools. Die sogenannten Feenbecken sind wunderschöne kristallklare blaue Pools am Fluss Brittle. Badende Feen haben wir leider nicht gesehen. Dafür aber einige Briten, die mutig genug sind, ins eiskalte Wasser einzutauchen. Ich bekommen schon eine Gänsehaut beim Zusehen und beschränke mich darauf, Fotos zu machen.
Duvegan Castle und Neist Point
Heute wollen wir zu Schottlands meist fotografierten Schloss: Dunvegan Castle, welches seit 800 Jahren bis heute von der Familie MacLeod bewohnt wird. Alle vier Jahre tagt hier das Parlament des Clans MacLeod. Zu diesem Ereignis reisen Mitglieder des Clans aus der ganzen Welt an.
Die MacLeods haben zahlreiche Konflikte überstanden, unter anderem weil sie sich von Bonnie Price Charlie abwandten und weil sie ganz besondere Unterstützer hatten und haben: Feen. Die MacLeods besitzen die sogenannte Feenflagge, die der Familie von Feen übergeben wurde und magische Kräfte hat. Der Legende nach kann aus einer Niederlage ein Sieg werden, sobald die Flagge gezeigt wird. Dies ist dreimal möglich, zweimal haben die MacLeods schon das Ass der Feen aus dem Ärmel gezogen. Die Feenflagge kann im Schloss besichtigt werden, ein fadenscheiniges Stück Tuch, aber natürlich von unfassbarem Wert.
Schützende Feenhände soll es für die MacLeods auch außerhalb von Schlachten geben. Eine andere Geschichte besagt, dass ein Kindermädchen den Sohn des Clan-Chefs einst alleine ließ, um zu feiern. Als das Baby weinte und niemand sich kümmerte, beruhigten die Feen es und wickelten es in ein Seidentuch. So fand das Kindermädchen ihren Schützling vor, während unsichtbare Sänger ein Wiegelied anstimmten. Der Wohnturm der Familie MacLeod wird seitdem der Feen-Turm genannt.
Nach dem Schloss schlendern wir noch ein bisschen durch die mit Wasserfällen und Mauern wundervoll angelegten Gärten. Eine Sonnenuhr in Schottland ist eigentlich ein Witz, aber wir können tatsächlich die Zeit ablesen.
Weiter geht es zu Neist Point, eine Halbinsel mit einer beeindruckenden Steilküste und einem Leuchtturm, der 1909 zum ersten Mal Schiffen den Weg wies.
ch wage es zum ersten Mal, einen Spaziergang ohne Regenjacke zu unternehmen. Das Wetter ist tatsächlich für schottische Verhältnisse regelrecht sommerlich. Die Steine am Meer sind richtig warm, sodass wir uns setzen und den Ausblick und die Ruhe genießen. Dann zieht jedoch schon wieder eine Wolke auf, die leichten Nieselregen mit sich bringt, aber die normale Jacke reicht zum Glück aus.
Auf dem Rückweg kaufen wir Leckereien aus einer Honesty Box und machen wie gewohnt private Tea Time in unserem Appartement.
Selbst kurze Strecken können hier leider länger als erwartet dauern, weil die Straßen größtenteils „Single Tracks“ sind mit Buchten alle paar hundert Meter, um sich gegenseitig durchzulassen. Da braucht man manchmal Geduld.
Und außerdem gibt es noch die wollenden Hindernisse…
Talisker und Quiraing-Felsen
Talisker ist die älteste aktive Destillerie auf der Insel Skye und von unserem Appartement nur einen Steinwurf entfernt. Auf der Internetseite haben wir allerdings gelesen, dass es wegen Renovierungsarbeiten momentan keine Führungen gibt. Schade, denn nach einer Whisky-Probe hätten wir bequem zurück zu unserem Feriendomizil laufen können.
Wir schauen heute dennoch mal kurz vorbei, aber außer einem Shop im Container gibt es nicht viel zu sehen. Hie kaufen wir aber zumindest ein paar Miniaturflaschen für eine private Whisky-Probe.
Weiter geht es zum Quiraing Felsen. Hier soll es einen Rundweg durch eine spektakuläre Landschaft geben. Dem müssen wir zustimmen. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend. Entstanden ist dieser wunderbare Flecken Erde durch einen massiven Erdrutsch, der hohe Klippen, versteckte Plateaus und emporragende Felsnadeln geformt hat.
Der Weg ist anstrengender als erwartet. Bis zur Kehre des Rundwegs konnten wir bequem laufen, aber irgendwann mussten die 300 Höhenmeter ja kommen und sie kamen: mit einem heftigen steilen Anstieg.
Auf dem „Gipfel“ angekommen gibt es kein Gipfelkreuz, denn es handelt sich schließlich um einen Felsen und nicht um einen Berg. Dafür markiert ein Steinhaufen den höchsten Punkt. Dann sind wir jetzt fast auf Höhe einer einzelnen Wolke. Ansonsten hat es das Wetter heute äußerst gut mit uns gemeint.
Der Abstieg stellt sich dann als noch größere Herausforderung dar, denn es wird wieder steil und sehr sehr matschig.
Unsere Wanderhosen gehören nun endgültig in den Schmutzwäsche-Koffer, über meine Schuhe will ich gar nicht sprechen. In den Unterkünften entlang des West Highland Way gab es immer mal wieder Schilder „Muddy Boots Welcome“. Ob man mich auch mit diesen Schuhen hineingelassen hätte?
Unser Fazit: Die Landschaft auf Skye ist noch einmal anders als in den Highlands oder auf den Hybriden. Man kann schon sagen, dass sie irgendwie beeindruckender ist. Das wissen jedoch auch viele andere Touristen. Es ist deutlich voller. Obwohl noch Nebensaison ist, hatten wir häufig Probleme einen Parkplatz zu finden. Dennoch können wir eine Reise auf die Insel Skye empfehlen.
Auf dem Rückweg zur Fähre legen wir noch einen Stopp in Glasgow ein und müssen zum ersten Mal sagen: Es lohnt sich nicht. Bei unserem abendlichen Spaziergang hat uns die Stadt nicht wirklich überzeugt. Sowohl Gebäude als auch Geschäfte stehen leer, ganze Straßenzüge wirken ungepflegt. Ehemals hübsche historischen Gebäude verkommen. Ob das die Nachwehen von Corona sind oder es andere Gründe gibt? Wir wissen es nicht.
Immerhin finden wir einen netten Italiener fürs Abendessen und auch das Göstehaus, in dem wir übernachten is
Immerhin finden wir einen netten Italiener fürs Abendessen und auch das Gästehaus, in dem wir übernachten ist nett. Zum Frühstück bekommen wir allerdings die gebackenen Bohnen serviert, die wir drei Wochen erfolgreich gemieden haben.
Nach einem kurzen Spaziergang in empfohlenen Naherholungsgebiet, machen wir uns auf den Weg zur Fähre und nehmen endgültig Abschied von Großbritannien
S chafe auf der Straße
C attle Grids, die nach ein paar Tagen mit Höchstgeschwindigkeit genommen werden
H aggis und Black Pudding
O hne Regen geht es nicht
T ea Time
T op 1 der schlechtesten Frühstücke im Kings House
L ochs
A temberaubende Landschaft
N ervende Single Tracks mit vielen Blind Summits
D reckige Wanderschuhe, aber Muddy Boots are Welcome
No responses yet