Von Lissabon geht es weiter ins Hinterland zum ersten nostalgisch romantischen Stopp. Wir haben die Casalinho da Azaha gebucht, eine Unterkunft, die wir schon vor 25 Jahren ausgewählt und für gut befunden haben.
Es ist eine ehemalige Mühle vor den Toren Lissabons, die Gäste mit einem ganz eigenen Charme willkommen heißt.
Den Rest des Tages faulenzen wir ein bisschen in der gemütlichen Lounge. Zum Essen geht es in den sehr verschlafenen Ort. Hier fühlen wir uns auch zurückversetzt in unsere Flitterwochen. Damals hatten wir nämlich durchaus Probleme mit dem Essen, da in den Restaurants meist keine Karte existierte und das Personal nie Englisch sprach. Google gab es damals noch nicht, sodass wir mit der Übersetzung der 20 Gerichte im Marco Polo Reiseführer auskommen mussten. Das wiederum gestaltete sich jedoch oft als schwierig. Das Restaurant im Ort hat auch keine Karte und wir bekommen gleich gesagt, dass man nur a little bit English sprechen würde. Mixed Meat ging dann aber irgendwie doch. Wir bekommen die obligatorischen Oliven mit Brot als Vorspeise, einen großzügigen Grillteller und zum Nachtisch Mousse au Chocolat. Dazu einen Liter Wein, Wasser, Kaffee und Kirschlikör. Ein tolles Menü für 31 Euro. Nicht pro Person, sondern für beide. Wir versprechen dem Wirt, dass wir morgen wiederkommen werden.
Heute ging es ins nahe Sintra, ein wirklich schöner Ort, was aber auch Millionen andere Touristen wissen. Ein Bus nach dem nächsten spuckt zahlreiche Menschen aus, die einen oder mehrere der Paläste erkunden wollen.
Wir machen eine kleine Wanderung zum maurischen Palast. Von hoch oben hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt und das Schloss Pena des portugiesischen Königs Eduardo. Dann geht es wieder runter zur Stadt – zur Quinta da Regaleira. Das Besondere hier ist der sogenannte Initiationsbrunnen, ein architektonisches Meisterwerk mit einer symbolischen Bedeutung. Der turmartige Brunnen wurde in die Erde gegraben, über eine Art Wendeltreppe läuft man hinab. Es soll der Weg der Initiation oder Selbstfindung sein. Ob man nun offen ist für Spiritualität oder nicht: Der Ort ist schon etwas Besonderes.
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