Portugal: Coimbra

Wie vor 25 Jahren halten wir in der altehrwürdigen Universitätsstadt Coimbra. Damals nur auf Durchreise, dieses Mal entscheiden wir uns für eine Übernachtung und buchen auch ein Ticket zur Besichtigung der Universität. Das hat sich wirklich gelohnt. Absolut sehenswert ist die Bibliothek. Könnte man sich hier für einen Tag einmieten, um zu arbeiten, wäre ich sofort dabei. Gerne hätte ich ein paar Fotos gemacht, aber das ist leider verboten.

Die Vorstellung, dass hier das Wissen von 200 Jahren sein Zuhause hat, ist faszinierend. Bücher werden hier als Waffen im Kampf für die Wahrheit bezeichnet  – eine sehr treffende Formulierung. Eine Ausleihe ist sogar möglich, die Stellen werden mit weißen Zetteln markiert, sogenannte Geister und wer genau hinschaut, entdeckt eben diese in dem einen oder anderen Regal.

Schutz vor den natürlichen Feinden der Bücher (Insekten und Feuchtigkeit) bieten meterdicke Wände aus Eiche, sodass der ganze Raum zum Tresor wird. Außerdem sind seit einigen Jahren zwei Fledermauskolonien als Schädlingsbekämpfer engagiert. Allerdings entsteht durch die Tiere Mehrarbeit für den Menschen. Zur Nacht müssen Möbel abgedeckt werden, um diese vor den Exkrementen zu schützen.

Einblicke in den Prüfungsraum, wo noch heute die Doktorwürde verliehen wird, sowie die Kapelle und das Kuriositätenkabinett runden diesen eindrucksvollen Ausflug in die Vergangenheit ab.

Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch die Altstadt, schauen uns die alte und neue Kathedrale an und genießen eine süße Pastete – laut Reiseführer ein Muss für Coimbra. War auch sehr lecker.

Wer uns kennt, weiß, dass wir gerne in außergewöhnlichen Unterkünften nächtigen. Für Coimbra haben für die Zero Box ausgewählt. Das ist ein ehemaliges Parkhaus, das mit Schlafboxen ausgestattet ist. Zwei Zapfsäulen und eine Leuchtreklame erinnern noch an den Ursprung des Gebäudes. In den Schlafboxen, die komplett aus Holz bestehen, finden wir ein weiches Bett und ein kleines Bad – also alles, was man braucht. Der Außenbereich hat am Abend schon etwas von „Einschluss“, aber wir schlafen hervorragend – und das zu einem sehr günstigen Preis. Das oberste Parkdeck wurde zu einer Bar umgebaut. Hier gönnen wir uns noch einen Absacker und bekommen morgens ein Frühstück.

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