Norwegen: Oslo

Müsste ich für die norwegische Hauptstadt zwei Adjektive finden, würde ich „leise“ und „teuer“ sagen. Leise, weil es in der Stadt kaum Autos gibt und die wenigen, die da sind, fahren elektrisch.Dierot-rot-grüne Regierung hat vor ein paar Jahren zum einen die Parkplätze drastisch reduziert und zum anderen die Parkgebühren enorm angehoben. Die Autos sollten aus der Innenstadt verbannt werden-mit Erfolg. Teuer, weil ein Döner (keine Poldi-Qualität) 15 Euro kostet, zwei Gläser Weißwein ( jeweils 0,1 l) in der Rooftop-Bar am Hafen liegen bei 3o Euro. Da die Norweger im Schnitt doppeltsoviel verdienen wie die Deutschen, können sie sich bei 30% höheren Lebenshaltungskosten mehr leisten als der Durchschnittsbundesbürger, aber für Touristen ist der Norwegenurlaub haltteuer.
InOslo verbringen wir eigentlich nur einen Tag, da wir erst Freitagabend angekommen sind und es Sonntagmorgen schon wieder weiter geht. Am Samstag lassen wir uns ein bisschentreiben.

Vom Hotel in Grünerlokka, Oslos neuem In-Viertel, wie wir im Reiseführer lesen. Ausgewählt haben wir dieses Stadtteil allerdings nicht wegen des hippen Standorts. Wir hätten den Altersdurchschnitt in der Bar um die Ecke nicht unbedingt drastisch erhöhen müssen…vielmehr haben wir in Grünerlokka ein relativ preisgünstiges Hotel mit bescheidenen Zimmern, aber einer tollen Dachterrasse gefunden.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Hafen. Es geht vorbei an der Damstredet – hier tauchen wir ein in das ursprüngliche Oslo mit einer ländlichen Bebauung mitten in der Stadt. Wir haben den Eindruck, auf einer Dorfstraße zu flanieren, dabei befinden wir uns mitten in Oslo.

Weiter geht es zum Hafen – mit einem Wahrzeichen der Stadt: die Oper, deren Gebäude an eine treibende Eisscholle erinnern soll. Eisschollen als Kunstwerk sind in Oslo angesagt, denn es gibt eine weitere im Hafen aus Beton und Glas, die zwar auf einem Betonsockel sitzt, sich aber dennoch mit Wind und Wellen dreht.

Stattdessen genießen wir mit einem 15 Euro Wein von der Rooftop Bar die schöne Aussicht. Anschließend bummeln wir noch ein bisschen über die Karl Johan Gate und kaufen in den Mathallen fürs Abendessen ein.

Zum Nachtisch gibt es eine Waffel bei Haralds Vaffel mit braunem Käse. Im Reiseführer habe ich gelesen, dass die Norweger ihren „Brown Cheese“ lieben. Was für Deutsche im Exil das Brot ist, ist für den Norweger der braune Käse. Es handelt sich dabei um die Verwertung der Molke, ein Abfallprodukt, das bei der Herstellung von anderem Käse entsteht. Die Molke wird gekocht und karamellisiert – lecker.

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