Norwegen: Nationalpark Jostdalsbreen und Naturschutzgebiet Nigardsbreen

Von Geiranger geht es in die Nationalparks Jostedalsbreen und Breheimen.

Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Wir passieren eine bizarre Steinlandschaft, fahren durch sattgrüne Almtäler, oft entlang sprudelnder Wildwasserbäche, die türkis schimmern. An die beeindruckenden Wasserfälle, die nahezu von jedem Felsen hinabstürzen, haben wir uns fast schon gewöhnt.

Mitten im Jostedal liegt der Nigardsbree, eine Gletscherzunge, die leicht zugänglich ist. Ausgestattet mit Spikes, Eispickel und Gurt kann man den Gletscher sogar als Anfänger besteigen, um das sogenannte Blaueis zu sehen. Das haben wir vor.

Vom Treffpunkt geht es erst einmal mit einem Boot über den Gletschersee, dann bis zum Gletscherarm über zahlreiche Felsplatten. Ursprünglich reichte die Gletscherzunge mal bis zum See, aber die Zeiten sind lange vorbei, rund 800 Meter hat sich der Gletscher in den letzten Jahrzehnten zurückgezogen.

Am Rand des Gletschers werden wir erstmal ausgestattet. Sieht schon mal sehr professionell aus.

In einer 9er-Seilschaft geht es zusammen mit einem Guide aufs Eis. Ich bin überrascht, wie gut man auf Spikes laufen kann. Ich hatte es mir deutlich rutschiger vorgestellt, aber es läuft sichwirklich gut durch diese magische Eislandschaft. Es geht hinauf, vorbei an Blaueislöchern und durch Eistunnel, die durch die Natur geformt wurden. Zwischendurch erzählt der Guide ein bisschen was über den Gletscher. Da geht es natürlich um den Rückgang, aber auch um das Passieren mit Vieh in vergangenen Zeiten. Die Kühe hatten eine Rutschpartie inklusive. Die Beine wurden zusammengebunden und los ging’s. Allerdings stellt sich mir schon die Frage, ob das nicht Tierquälerei war?

Selbst bergab rutscht man mit den Spikes auf dem Eis nicht aus, wenn man der Anweisung des Guides folgt, sich zurücklehnt und wie ein Cowboy läuft. Die eisfreie Passage über die Felsen gestaltet sich dann schwieriger, da die Felsen nass und rutschig waren. Es hatte natürlich geregnet, aber pünktlich zur Gletscherwanderung aufgehört. Insgesamt hat uns die Gletscherwanderung gut gefallen, die Landschaft war beeindruckend. So etwas haben wir bislang noch nicht gesehen.

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