Es heißt, der norwegische Traum sei, irgendwo im nirgendwo eine Hütte (Hytte) zu kaufen. Spartanische Ausstattung, am liebsten absolut einsam gelegen. Nicht, weil das günstig ist, sondern weil das schön ist.
Den norwegischen Traum wollen wir zum Abschluss unserer Reise noch kennenlernen und checken im A – Camp ein. Traumhafte Lage direkt am fröhlich sprudelndem Fluss, aber: Kein Strom. Kein fließendes Wasser. Unser Mikrohaus hatte eigentlich die Bestimmung, ein Baumhaus zu sein. Letztendlich ist es jedoch ein Stelzenhaus geworden, weil die Bäume nicht stark genug waren.
Wir machen es uns am Kaminfeuer im Haus gemütlich, genießen Candlelightdinner an der Feuerstelle, frühstücken auf unserer Terrasse über dem rauschenden Fluss, spielen Kniffel, gehen in die Sauna mitanschließenderAbkühlung im Fluss und natürlicher Regendusche. Wir stellen fest: Entspannung geht nicht nur im 4-Sterne-Hotel. Antiker Luxus hat durchaus was.
Auf dem Weg ins Nirgendwo haben wir endlich auch ein Vinmonopolet gefunden, das offen hatte. Wein gibt es hier nämlich nicht im Supermarkt, sondern nur in staatlichen Vinmonopolets mit Öffnungszeiten , die sagen wir mal nicht dafür gemacht sind, viel Umsatz zu machen. Im A Camp fließt also kein Wasser, dafür der Wein – für die Kaminabende eh besser 😉
Unser Fazit der gesamten Reise: Großartige Landschaft, die leider wenig Sonne sieht und äußerst regenreich ist. Obwohl wir wirklich schlechtes Wetter hatten, auf der Fahrt zum Flughafen Oslo wurdeaufGoogle Maps sogar vor Straßensperrungen wegen Hochwasser gewarnt, können wir eine Reise nach Norwegen empfehlen. Man muss allerdings über die teuren Preise hinwegsehen und lange Fahrzeiten müssenokaysein, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt hier bei 50 bis 60 Kilometer. Eine Strecke von 250 Kilometern wird mit Ladestopp zum Tagestripp.
Der E-Auto-Test wurde mit einer kleinen Krise gemeistert. Das A-Camp liegt doch sehr ab vom Schuss und das gut ausgebaute Netz der Ladestationen war dort recht löchrig. Erschwerend hinzu kam, dass eine auf Maps angezeigte Ladestation wegen einer Überschwemmung nicht erreichbar war. Dabei haben wir 10 Euro extra gezahlt für die Durchfahrt eines Naturreservats. Also auf zur nächsten Station, die kaputt war. 50% der Autoinsassen meinte, wir könnten es nicht schaffen, aber die rheinische Mentalität „et kütt wie et kütt und et hätt noch immer jod jejange“ hat sich auch im norwegischen Hinterland bewährt.
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