Ninh Binh

Bei der Reiseplanung habe ich mich gefragt, ob Ninh Binh sein muss. Weil die nördliche Region auch als „trockene Halong Bucht“ bezeichnet wird, dachte ich, es sei nicht nötig, diese zu bereisen, wenn wir bereits die „nasse Halong Bucht“ gesehen haben. Im Nachhinein bin ich froh, dass unsere Reiseagentur, uns Ninh Binh ans Herz gelegt hat.

Von der „nassen“ geht es also zur „trockenen“ Halong Bucht. Wir übernachten in einem schönen Homestay mit einem Garten, der einer Oase gleich.

Gegen 10 Uhr geht es am nächsten Morgen los. Der erste Stop ist die sogenannte Tanzhöhle. Der Legende nach ließ König Trần während seiner Besuche in der Region Tänzerinnen in der kühlen Höhle auftreten, weshalb sie den Namen Hang Múa („Tanzhöhle“) erhielt. Die Höhle diente dem König als Rückzugsort, um sich zu entspannen und unterhalten zu lassen. Die Höhle ist jedoch unspektakulär. Die vielen Touristen wollen den perfekten Blick über die Region.

Dafür nehmen sie rund 500 Stufen in Kauf, 500 Stufen, die sich lohnen. Bei über 30 Grad und einer gefühlten Feuchtigkeit von 100% ist der Aufstieg ohne Frage sehr schweißtreibend.

Was man nicht alles tut für den perfekten Blick. Oben angekommen werden verschiedene Fotos gemacht. Unser Guide Qua hat zum Fotografieren das richtige Händchen.

Runter geht es deutlich schneller, obwohl die Stufenhöhe alles andere als komfortabel ist.

Der Rückweg führt auf Bambusholzstegen durch einen Lotus-Teich, wobei momentan leider nur wenige Blüten zu bestaunen sind. Die eigentliche Blütezeit ist im Juni, dann wird dieser Ort noch schöner sein.

Lotusblüten haben im Buddhismus einen Symbol-Charakter. Die Blütenblätter stehen für schützende Hände, die rund 1000 Samen, die im Stempel enthalten sind, für 1000 Augen, die alle auf einen acht geben. Als nächstes steht eine kleine Radtour durch die Reisfelder an.

Das Ziel ist ein Local House, wo wir Tee serviert bekommen und interessante Informationen über das Leben auf dem Land erhalten . Zum Abschluss gibt es noch ein Happy Water. So heißt hier der Selbstgebrannte, der aus Reis gewonnen wird. Qa erzählt uns, dass viele Menschen auf dem Land, abends gemeinsam „Happy Water“ trinken. Damit trinken sie sich das harte Leben als Reisbauer ein bisschen schön. Nach dem Mittagessen steht das Highlights des Tages an: eine Fahrt auf dem Fluss durch die großartige Felsen-Landschaft.

Sportliche Betätigung ist für uns nicht erforderlich, wenn es wird für uns gerudert und zwar mit einer besonderen Technik. Statt mit den Armen wird hier mit den Beinen gerudert.

Worte können kaum beschreiben, wie schön die Landschaft hier ist. Deshalb lasse ich Bilder sprechen.

Zu guter Letzt schauen wir uns noch die Residenz des antiken Königs an.

Die Eintritt-Stufen der Paläste und Tempel sind aus unterschiedlichen Gründen immer hoch. Zum einen soll man kurz innehalten und langsam in den Tempel hineintreten. Zum anderen macht man sich durch den großen Schritt klein und verneigt sich damit vor dem König, dessen Grab im Tempel ist.

Die hohe Stufe

Zurück in Hanoi folgen wir am Abend der Restaurantempfehlung von Qua. Wir gehen in ein großes Restaurant, dass wie eine Markthalle gebaut ist.

Die Auswahl der Gerichte fällt ein bisschen schwer, aber wir treffen eine gute Wahl. Wer Schwierigkeiten mit dem Essen hat, bekommt Hilfe vom freundlichen Personal. Tatsächlich ist des öfteren Mitarbeit gefragt. Oft werden verschiedene Zutaten auf einem Teller serviert, die in Reispapier eingewickelt werden müssen.

Das war die Empfehlung für einen Nachtisch. Lecker, aber ich wusste zunächst nicht, was ich da gegessen bzw getrunken habe. Heute kein Problem mehr. Foto später bei ChatGBT hochgeladen und Auskunft bekommen: Das Getränk Chè ist ein süßer Nachtisch in Glasform, eine Mischung aus Algengelee, Früchten, verschiedenen Toppings, Kokosmilch, gesüßter Kondensmilch und zerstoßenem Eis.

Obwohl wir schon ein Bier und einen Wein mehr als geplant trinken, überbrücken wir den Regenguss, der gerade vom Himmel fällt, nicht. Deshalb nehmen wir zurück ins Hotel ein vietnamesisches Uber.

Tags:

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Latest Comments

Es sind keine Kommentare vorhanden.