Es geht noch einmal aufs Land und dieses Mal so richtig. Damit meine ich, dass wir eine nördlich östliche Region bereisen, die noch weitestgehend touristisch unerschlossen ist.
Eine Autobahn gibt es nicht, wir tuckern auf der Landstraße dahin. Der erste Halt ist passend zum Muttertag am Mother Tempel.

Hier werden die Muttergöttinnen verehrt. Zu den Muttergöttingen zählen die Mutter des Himmels, die Mutter der Berge und die des Wassers.

Interessant finde ich hier die Opfergaben. Sektflaschen sind in anderen Tempeln eher selten. Wobei den Männern häufig Bierdosen geopfert werden beziehungsweise geopfert ist nicht das richtige Wort. Lebensmittel werden nur für eine bestimmte Zeit abgestellt, um gesegnet zu werden. Mit dem Sekt kann also am Abend gesegnet angestoßen werden.





Nach dem Check-In in unserem Hotel unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall, der jedoch den Namen Wasserfall eigentlich nicht verdient hat. Aufgrund großer Trockenheit in den letzten Wochen ist es eher ein Rinnsal.




Für den nächsten Tag ist der Besuch der Ban Gioc Wasserfälle geplant. Es sind die größten in Südostasien. Wir hoffen, dass wir dann mehr Wasser zu sehen bekommen. Nach dem landestypischen Frühstück (Nudelsuppe, die ich immer noch nicht vernünftig mit Stäbchen essen kann) geht es erst einmal zu einer Höhle.

Die Nguom Ngao Höhle ist etwa 2.100 Meter lang, davon sind 900 Meter für Besucher zugänglich. Der Name bedeutet auf der Sprache der dort ansässigen Minderheit „Höhle des Tigers“, was sich auf Legenden über brüllende Tiger in der Umgebung bezieht. Im Inneren der Höhle erwarten uns bizarr geformte Stalaktiten und Stalagmiten, die in mystischem Licht angestrahlt werden und wie Kunstwerke wirken.







Einen ersten Blick auf die Wasserfälle bekommen wir von der Pagode die wieder über zahlreiche Stufen erreichbar ist.

Hier werden neben Buddha auch kommunistische Helden verehrt, unter ihnen Ho Chi Minh und sein bedeutendster General.




Dann naht die Uhrzeit, zu der China den Damm öffnet, der den Wasserfall fluten wird. Wir müssen also los. Unser Guide sagt, dass wir Glück hätten. Heute würde viel Wasser fließen.

Wir nehmen eines der Touristenboote, um näher an den Wasserfall zu kommen. Für die Fotos und auch sonst hat es sich definitiv gelohnt.






Anschließend reisen wir mit dem Boot sozusagen in China ein, denn der Fluss ist die Grenze zwischen China und Vietnam. Die Boote starten sowohl in Vietnam als auch in China und wir fahren zum chinesischen Bootsanleger von dort geht es zurück. Zu Fuß gehen wir noch zu den etwas kleineren Wasserfällen.

Nach dem Mittagessen fahren wir durch zwei Dörfer. Hier leben Minderheiten, die ein bestimmtes Handwerk ausüben. Im Dorf der Messerschmieden kaufen wir uns als Souvenir ein Messer. Im Dorf der Räucherstäbchenmacher können wir den gesamten Produktionsprozess verfolgen.



Für die letzte Übernachtung eines dreiwöchigen Urlaubs würde manch einer vielleicht ein Luxus-Resort auswählen, aber wir bevorzugen Camping. Natürlich kein normales Camping, sondern ein Zelt an einem ganz besonderen Ort.






Der Berg heißt das Auge Gottes, das die Menschen der Region beschützt. Aber wie das so oft mit den besonderen Orten ist, ranken viele Legenden rund um diesen Berg. Eine andere Geschichte erzählt, dass ein Riese hier den Weg frei machen musste und ein bisschen rasten wollte. Dabei hielt er sich an eben diesem Berg fest, das Loch ist sein Fingerabdruck. Außerdem heißt es, dass durch das Loch die Engel fliegen können. Von dieser Aussicht kann man wirklich nicht genug bekommen.
Wir setzen uns einfach Vorzelt lesen ein bisschen und entspannen. Gegen 7 Uhr gibt es ein Barbecue.

Zusammen mit drei Backtrackern und einer französischen Familie verbringen wir einen schönen Abend.

Zum Frühstück gibt es die typische vietnamesische Nudelsuppe, diesmal camping-gerecht in einer Art 5 Minuten Terrine. Dafür mit einem Top Panorama.

In der Regenzeit ist die Ebene vor dem Berg ein See, jetzt können wir in einer Ebene wandern.

Wir wollen uns das Auge Gottes von der Rückseite anschauen. Der Weg dorthin ist ein bisschen abenteuerlich, aber die Brücke hat gehalten.



Zum Glück konnten wir einen anderen Rückweg wählen, an einer seichten Stelle geht es durch den Fluss, was auch eine willkommene Abkühlung für die Füße ist. Obwohl wir noch keine 10 Uhr haben, brennt die Sonne schon stark.

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