Foodtour Hanoi

Hanoi ist quasi das Tor zum vietnamesischen Norden. Das heißt: Egal, wohin die nördliche Reise auch ging, alle Wege führten zurück nach Hanoi, für uns dreimal, so auch gestern. Abends wollten wir eigentlich noch den Sonnenuntergang am roten Fluss erleben und zwar an einer ganz besonderen Stelle, nämlich in der Nähe der Hien Long Brücke.

Die Brücke wurde während der französischen Kolonialzeit erbaut und gilt als Sehenswürdigkeit der Stadt, aber: Wir haben es nicht geschafft, ans Flussufer zu kommen, weil entlang des Flusses führen Hauptverkehrsstraßen ohne Fußgängerampeln. Es war für uns nicht machbar, während der Rush Hour über die Straße zu gelangen.

Inzwischen waren ohnehin Wolken aufgezogen, so dass wir die im Fluss versinkende Sonne nicht würden sehen können. Immerhin konnte ich vom Bahnhof ein Foto von der Einfahrt der Brücke machen. Sie ist für Autos gesperrt, passieren dürfen nur der Zug und Motorräder.

Es ist unser letzter Abend in Hanoi. Deshalb gönnen wir uns schon mal einen Scheidebecher.

Da unser Flieger erst am Abend geht, haben wir für den Morgen noch eine Food-tour gebucht. Unser Tour Guide heißt Ben. Er führt uns sowohl durch das Altstadtviertel, in dem auch unser Hotel liegt, als auch durch das French Quarter.

Wir beginnen mit der Markthalle. Dicht an dicht reihen sich hier die Verkaufsstände.

Nach drei Wochen Vietnam können wir tatsächlich erneut Snacks probieren, die wir noch nicht kennen, z.B eine Art Crêpe, aber aus Reismehl und gedämpft.

Außerdem bekommen wir einen Einblick in die vietnamesische Kaffeekultur. Weil wir den in Hanoi bekannten Egg Coffee schon kennen, gibt es dieses Mal einen Salted Kaffee, der uns beiden gut schmeckt.

Auf unseren Wunsch hin, Kaffeebohnen mit nach Deutschland zu nehmen, besuchen wir noch einen Kaffeeladen. Kaffee zu kaufen, geht nicht einfach so. Es wird hier zelebriert. Wir dürfen eine Sorte probieren, der Kaffee wird für uns frisch gemahlen und aufgebrüht nach vietnamesischem Prinzip, sprich Tropfen für Tropfen rinnt durch das Tassenfiltersystem. Geduld ist gefragt.

Ben zeigt uns viele kleine Handwerksläden, z.B eine Mini-Produktion für Reismehl.

Eine Kräuterapotheke
Der Gongladen

Außerdem laufen wir an zig kleinen Tempeln vorbei. Wir bekommen noch einmal den Unterschied zwischen einer Pagode, die nur der Verehrung Buddhas dient, und einem Tempel erklärt. Im Tempel kann alles, was einem wichtig ist, verehrt werden.

Die Franzosen haben einiges mit nach Vietnam gebracht, unter anderem den ganz speziellen Baustil, aber auch die die bekannte Prachtstraße, die Champs Elysees. Hier die asiatische Version.

Fürs Mittagessen wird uns ein vietnamesisches Nudelgericht mit einer Michelin-Auszeichnung versprochen. Von außen sieht der Laden eher wie eine Michele-Bude aus.

Die Auszeichnung hängt ein bisschen schepp an der Wand, aber das Essen ist vorzüglich.

Gestern haben wir uns noch gefragt, ob es in Hanoi wohl irgendwo einen ruhigen Ort geben könnte. Unsere Cocktails gestern Abend haben wir an einer viel befahrenen Straße genossen, aber es gibt hier nur viel befahrene Straßen. Christian hat spaßeshalber einen Dezibelmesser heruntergeladen und es waren im Schnitt 65 bis 70 und in der Spitze 90 Dezibel. Den ruhigen Ort bekommen wir heute gezeigt, nämlich ein Agarwood Teeladen

Wir genießen Tee auf vietnamesische Art und Weise, nämlich aus Tässchen, in welche nur zwei Schlucke passen.

Agarwood-Tee, auch bekannt als „Trầm hương Tee“, ist ein Tee mit einem milden, harzigen Aroma und beruhigender Wirkung. Er wird aus den Blättern oder Spänen des Adlerholzbaums gewonnen, der besonders im zentralen Hochland Vietnams vorkommt. In der vietnamesischen Kultur gilt der Tee als gesundheitsfördernd und wird oft zur Entspannung und Meditation verwendet.

Wir sind fast eine Stunde in diesem Laden, ein wirklich schöner Abschluss.

Anschließend geht es für eine Dusche noch einmal ins Hotel, bevor wir uns auf dem Weg zum Flughafen machen.

Noch eine Anekdote zum Schluss. Am Flughafen wollen wir mit einem leckeren Getränk die letzten Dong auf den Kopp hauen. Bestellt hatten wir einen Merlot, serviert bekamen wir einen mexikanischen Kaffeelikör mit ähnlichen Namen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl für die nächste Reise?

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