Der West Highland Way ist der beliebteste Fernwanderweg Schottlands. Auf 151 Kilometern kann man von Glasgow bis Fort William die außergewöhnliche Landschaft Schottlands entdecken.
Da man nicht ausschließen kann, die 151 Kilometer im Regen zu laufen, entscheiden wir uns für ein kürzeres Stück. An drei Tagen wollen wir 54 Kilometer von Bridge of Orchy nach Fort William wandern.
Gestern sind wir bereits im Regen in Bridge of Orchy angekommen, einem Dorf mit einem Bahnhof, einem Hotel und vielleicht fünf Häusern. Dass hier überhaupt ein Zug hält, wundert uns sehr. Es gibt allerdings nur wenige Verbindungen, sodass wir gute 3 Stunden auf den Zug warten mussten.
Leider hat es sich über Nacht nicht ausgeregnet. Deshalb starten wir heute morgen im Regen. Nach dem etwas steileren Anstieg gleich zu Beginn soll man eigentlich den herrlichen Ausblick über das Glencoe Tal genießen, aber nun ja wir machen das Beste draus.
Nach circa einer Stunde Regen, die Briten würden sagen, es hat Katzen und Hunde geregnet, stößt unsere Regenausrüstung langsam an ihre Grenzen. Einkehren oder unterstellen? Das gibt es im schottischen Hochland nicht. Zum Glück bessert sich aber dann das Wetter etwas.
Die Landschaft ist faszinierend und ganz anders als das, was wir von früheren Wanderungen in den Alpen oder im Schwarzwald kennen. Beeindruckend sind auch die Wassermassen, die die Berge und auch den Weg hinabstürzen.
Untergekommen sind wir im Kingshouse. Es ist die einzige Unterkunft, die es hier in der Region gibt. Lediglich ein Campingplatz ein Stückchen oberhalb lädt mit Zeltplätzen direkt am Berg ein. Ehrlich gesagt tun mir die Wanderer, die diese Abzweigung nehmen, fast ein bisschen leid. Allein der Gedanke, jetzt das feuchte Zelt aufzubauen und aus den feuchten Klamotten in den feuchten Schlafsack zu kriechen…da klingt das Stockbett mit trockener Bettwäsche, das auf mich wartet, fast schon wie ein Paradies.
Essen mit herrlichem Ausblick. Im Moment ist auch der Regen egal.
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