Mit dem Rad von München nach Venedig: 1. Etappe München – Bad Tölz

Noch ein Nachtrag zum gestrigen Tag. Wir haben spontan einen Rundgang zum Thema München im Dritten Reich gebucht. Zusammen mit einem amerikanischen Reiseleiter haben wir unsere Geschichtskenntnisse der Nazis in München aufgefrischt. Es ging um Hitlers Aufstieg an die Macht in der bayerischen Hauptstadt. Leider gab es in den 1920er-Jahren den einen oder anderen Zufall, der Hitler in die Hände spielte, um vom einfachen Burschen zum mächtigen Diktator aufzusteigen. Wir gingen den Weg des Bierhallen-Aufstands, standen dort, wo damals groß aufmarschiert wurde und vor dem ehemaligen NSDAP-Hauptquartier, das heute die Hochschule für Kunst und Musik beheimatet. Interessant war vor allem die Perspektive des amerikanischen Reiseleiters, der manches einfach anders sah und auch sagte,als es ein Deutscher tun würde.

Nach der Führung kehren wir noch ins Brauhaus Schneider Weiße ein und gönnen uns ein Bierchen sowie zünftiges Tellerfleisch in Rotwein-Honigsoße mit Semmelknödel.

Heute Morgen begann dann unsere Rad-Reise nach Venedig. Knapp 60 Kilometer und 413 Höhenmeter auf dem Isar-Radweg von München nach Bad Tölz standen an. Ich weiß nicht, wie es euch geht,aber unter einem Isar-Radweg stelle ich mir einen asphaltierten Weg entlang der Isar vor. So wie man es eben aus dem Rheinland kennt, aber in Bayern ticken die Uhren ja bekanntermaßen anders, so auch bei einem Radweg entlang eines Flusses. Tatsächlich haben wir die Isar äußerst selten gesehen. Stattdessen fahren wir vor allem durch Wald und Wiesen bergauf und bergab auf Schotterwegen, was zum Glück dank der Ebikes kein Problem ist. Lediglich als auf dem Stück entlang der Isar ein dicker umgestürzter Baum den Weg komplett blockiert, sind die Jungs mit den Rennrädern ohne Akku im Vorteil, denn mal eben rüber tragen ist mit den schweren Bikes kaum möglich. Allerdings meistern wir auch dieses Hindernis mit Bravour. Gut gefallen an der Strecke hat mir, dass wir fernab von Straßen und damit auch von Autos unterwegs sind.

Gegen 12 fing es an zu regnen und wir dachten uns: der ideale Zeitpunkt für eine Brotzeit, aber die bayerischen Gastwirte scheinen sich bezüglich des Ruhetag sich nicht abzusprechen. Stattdessen haben alle den Montag ausgewählt. Wir entscheiden uns dann sogar für einen kleinen Umweg, um ein Bistro anzusteuern, das laut Google Maps geöffnet haben sollte. Hatte es auch,aber die Küche war heute ausnahmsweise geschlossen, da der Koch frei hatte.

Ein paar zusätzliche Kalorien waren uns also offenbar nicht gegönnt. Bis Bad Tölz waren es nur noch 20 Kilometer, sodass wir entscheiden, einfach weiter zu radeln.BesondersSpaßgemachthateinegeradeasphaltierte Bergab-Strecke, auf der unser Tacho knapp 50 anzeigt. Danach ist unser Navi kurzzeitig verwirrt…sind die jetzt auf Auto umgestiegen. Auf jeden Fall wird unsere Ankunftszeit nach oben korrigiert😉

Im Ferienhotel Isarwinkel, unserer heutigen Bleibe, gab es dann zum Glück noch Kaffee und leckeren Pflaumenkuchen. Ein kleiner Trost, da die Sauna, auf die wir uns gefreut hatten, leider wegen Corona geschlossen ist.

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